Billard-Sport + Regeln

Billard-Queue

Billard ist eine der am meisten gespielten und bekannteste Präzisionssportarten.

Albert Einstein hat Billard als die hohe Kunst des Vorausdenkens bezeichnet.
Der Physiker empfand es als „anspruchsvolle Sportart, die neben physischer Kondition, das logische Denken eines Schachspielers und die ruhige Hand eines Konzertpianisten erfordert.“

Poolbillard wird auf einem Tisch mit ebener Platte gespielt. Banden aus Gummi bilden einen Rahmen um den Spielbereich. Insgesamt sechs Aussparungen in den Banden markieren die Taschen. Die sich hieraus ergebende Spielfläche und die Gummibanden sind vollflächig mit einem für das Spiel geeigneten Tuch bezogen.

Gespielt wird mit einer Spielkugel („Weiße”) und bis zu 15 Objektkugeln. Die Spieler verwenden Queues (Spielgeräte beim Billard), um mit der Spielkugel die Objektkugeln zu bewegen.
Ziel des Spiels ist es, Objektkugeln in entsprechender Reihenfolge zu treffen und in die Taschen zu versenken.

 

Allgemeine Poolbillard Regeln

Die folgenden Poolbillard-Regeln haben für alle Disziplinen Gültigkeit:

Ausstoßen des Anstoßrechts

Das Ausstoßen ist der erste Stoß einer Partie und bestimmt die Reihenfolge des Anstoßens, d. h. der Spieler der das Ausstoßen gewinnt, bestimmt, wer den ersten Anstoß ausführt.

Hierfür werden zwei Kugeln im Kopffeld

  • hinter der Kopflinie
  • links und rechts des Kopfpunktes platziert.

Die Spieler stoßen ungefähr gleichzeitig ihre Kugel gegen die Fußbande mit dem Ziel dass sie, nachdem sie zur Ruhe gekommen sind, näher an der Kopfbande liegt, als die gegnerische Kugel.

Das Ausstoßen ist regelwidrig und in jedem Fall verloren, wenn die eigene Kugel:

  • über die gedachte Längslinie, in die Hälfte des Gegners läuft
  • die Fußbande nicht oder öfter als einmal berührt
  • in eine Tasche fällt oder vom Tisch springt
  • eine Seitenbande berührt
  • in einer Ecktasche hinter deren Kante zum Liegen kommt

Das Ausstoßen muss wiederholt werden, wenn:

  • ein Spieler seine Kugel erst dann spielt, nachdem die Kugel des Gegners bereits die Fußbande berührt hat
  • nicht bestimmt werden kann, welche der beiden Kugeln näher zur Kopfbande liegt
  • beide Spieler eine Regelwidrigkeit beim Ausstoßen begangen haben

Wiedereinsetzen von Kugeln

Wenn Objektkugeln wieder eingesetzt werden müssen, so werden diese:

  • auf den Fußpunkt aufgesetzt.
  • Es ist dabei darauf zu achten, dass Kugeln, die diesen Vorgang behindern oder erschweren, nicht berührt oder gar bewegt werden.
    Der Aufbauende hat hierbei die Rolle des Schiedsrichters und macht dabei kein Foul!

Ist der Fußpunkt ganz oder teilweise besetzt, muss die wieder einzusetzende Kugel, sofern dies möglich ist – so nah wie möglich am Fußpunkt – press an der Kugel aufgesetzt werden, die das Hindernis darstellt.
Sofern die Spielkugel das Wiedereinsetzen behindert, darf eine wieder einzusetzende Objektkugel nicht press an der Spielkugel aufgesetzt werden. Es ist ein minimaler, jedoch gut sichtbarer Abstand zu belassen.

Lageverbesserung auf dem ganzen Tisch
(Weiße „Ball in Hand“)

Hat ein Spieler disziplinspezifisch Lageverbesserung aus dem Kopffeld und alle regelkonform spielbaren Objektkugeln befinden sich im Kopffeld also hinter der Kopflinie, kann der Spieler verlangen, dass die Kugel, die der Kopflinie am nächsten liegt, auf den Fußpunkt aufgesetzt wird.

Falls zwei oder mehr Objektkugeln gleichweit von der Kopflinie entfernt sind, darf der Spieler bestimmen, welche Objektkugel aufgesetzt wird.

Eine Objektkugel, die sich mit ihrem Mittelpunkt exakt auf der Kopflinie befindet, ist spielbar.
Die Kopflinie ist nicht Bestandteil des Kopffeldes.

Spiel mit Ansage

  • Poolbillard ist grundsätzlich ein Ansagespiel (Ausnahme: 9-Ball)
  • Anzusagen sind
    • Objektkugel
    • Tasche
    • Sicherheiten (nur in Ansagespielen)

    es sei denn, beides ist offensichtlich.

  • Details,
    • wie Anzahl der anzulaufenden Banden
    • eventuelle Kombinationen

    müssen nicht angesagt werden.

  • Pro Stoß darf nur eine Objektkugel angesagt werden.
  • Bei Unklarheiten sind Gegner oder Schiedsrichter berechtigt nachzufragen.

Zur Ruhe kommende Kugeln

  • Eine Kugel ist dann erst zur Ruhe gekommen, wenn jegliche Eigenrotation stoppt.
  • 5-Sekunden-Regel

Störung von außerhalb

  • Findet eine Störung von außerhalb statt, die Einfluss auf den Stoß hat, werden die Kugeln – durch den Schiedsrichter – so gut es geht wieder aufgebaut, wie sie vor dem Stoß gelegen haben und der Stoß wird wiederholt
  • Hat die Störung keinen Einfluss auf den Stoß, wird – vom Schiedsrichter – die Situation so gut wie möglich wieder hergestellt und das Spiel fortgesetzt
  • Kann die Position nicht wieder hergestellt werden, wird das Spiel als unentschieden gewertet und wiederholt.
    • Beim 14.1 wird das Rack wiederholt, die Punkte bleiben bestehen

Handhabung von Protesten

  • Fouls müssen unverzüglich benannt werden
  • Proteste müssen stets sofort und direkt behandelt werden
  • Die Tatsachenentscheidung eines Schiedsrichters ist endgültig

Aufgabe

  • Wenn ein Spieler aufgibt, hat er das Spiel verloren
  • Beispiel: Wenn ein Spieler sein Spielqueue auseinander schraubt, während der Gegner am Tisch ist und eine mutmaßlich zum Spielgewinn führende Aufnahme spielt.
  • Kommentar: Ein Spieler, der nicht aufgeben, sondern nur sein Oberteil wechseln möchte, sollte vorher den Schiedsrichter/Gegner informieren.

Unentschieden

  • Durch Schiedsrichter angekündigt, z. B. wenn keiner der beiden Spieler einen ernsthaften Versuch unternimmt, das Spiel zu gewinnen
  • Auch ohne Schiedsrichter möglich, wenn sich Beide Spieler einig sind
  • In allen Disziplinen möglich

Gleichzeitiges Treffen zweier Kugeln

Wenn die Weiße eine eigene und eine fremde Kugel (ungefähr) gleichzeitig trifft und es nicht eindeutig ist, welche Kugel zuerst getroffen wurde, so wird im Zweifel für den Spieler entschieden.

Definitionen

Versenkte Kugel
  • Liegt eine Kugel am Rande einer Tasche und wird durch eine andere Kugel gehalten, so gilt sie als versenkt, wenn sie fallen würde, wenn man die andere Kugel entfernt.
  • Läuft eine Kugel an den Rand einer Tasche und bleibt dort scheinbar bewegungslos für fünf Sekunden oder länger liegen, so gilt sie nicht als versenkt, auch wenn sie später noch „von alleine” in die Tasche fallen sollte.
  • Eine Kugel, die aus einer Tasche auf die Spielfläche zurück springt, gilt als nicht versenkt.
  • ABER: Berührt die Spielkugel eine bereits versenkte Objektkugel, so gilt sie als versenkt, egal, ob sie aus der Tasche auf die Spielfläche zurück springt oder nicht.
Vom Tisch gesprungene Kugeln
  • Eine Kugel gilt als vom Tisch gesprungen, wenn sie durch einen Gegenstand, der nicht fester Bestandteil des Tisches ist, zurück auf die Spielfläche gelenkt wurde (z.B. Kreide, aus dem Rack entfernte Aufbaufolie).
  • Eine Kugel, die auf der Bande entlang läuft, gilt nicht als vom Tisch gesprungen, wenn sie auf die Spielfläche zurückläuft oder in eine Tasche fällt.
  • Stillstand auf der Bande bedeutet: Vom Tisch gesprungen.

Abrutschen

  • In der Regel geht das Abrutschen mit einem scharfen klickenden Geräusch einher. An der Pomeranze ist meist eine blank geriebene Stelle erkennbar.
  • Es ist möglich, dass bei einem Abrutschen die Spielkugel mit der Ferrule berührt wird. Dies ist nur dann als Foul zu werten, wenn ein solcher Kontakt zweifelsfrei erkannt wurde.
  • Ein Stoß, bei dem die Pomeranze die Spielfläche und die Spielkugel annähernd gleichzeitig trifft und dadurch ein Abheben der Spielkugel von der Spielfläche bewirkt, wird wie ein Abrutschen behandelt.

Wie ein Spiel gewonnen wird und welche Objektkugeln dafür in welcher Reihenfolge versenkt werden müssen, regelt das spezifische Regelwerk der jeweiligen Disziplin:

8-Ball Regeln
8-Ball Regeln
9-Ball Regeln
9-Ball Regeln
10-Ball Regeln
10-Ball Regeln

Spielregeln Pool  PDF-Download  (Deutsche Billard-Union – DBU – 34 Seiten – Stand: 2016-07)

Spielregularien Pool  PDF-Download  (Deutsche Billard-Union – DBU – 9 Seiten – Stand: 2016-07)